Krawatte

Mit Schlips sieht ein Mann adretter aus. - Karl Lagerfeld

Die Krawatte ist ein aus mehreren Teilen zusammen genähter, schön gebundener Stoff um den Kragen des Trägers. Die Krawatte selbst geht auf den Schal zurück und erfüllte bereits zu Mitte des 20. Jahrhunderts nur mehr einen dekorativen Nutzen. Dennoch macht eben dieses Stück Stoff einen kleinen aber wesentlichen Unterschied im Auftreten, beispielsweise eine stilvolle dunkelblau Krawatte in einem Geschäftstreffen im Vergleich zu einer grell gemusterten. Weiters ist es das Mittel der Wahl um seinen eigenen Stil möglichst leicht zu präsentieren und zu variieren.

Wann verwende ich die Krawatte?

Die Krawatte ist aus der Business-Welt nicht wegzudenken. Gediegene Farben und Muster mit guten bis feinen Stoffen herrschen vor um Seriosität zu vermitteln. Mittlerweile setzt der Trend ein, möchte ein Unternehmen jung, hip oder modern wirken, auf die Krawatte zu verzichten. In der Welt der Steuerberater, Notare oder Rechtsanwälte ist sie allerdings noch immer das Maß aller Dinge.

In der Freizeit Welt ist die Krawatte kaum zu finden. Gelegentlich auf Geburtstagsfeiern findet eine schmale Form Anerkennung.

Die Krawatte darf auf keinen Fall zu einem Smoking oder Frack getragen werden.

Im Kontext der Farbe ist die Krawatte lediglich ein Puzzlestein. Hierbei ist vor allem die persönliche Komplexität zu beachten. Dementsprechend sind die Farben und Muster zu wählen. Prinzipiell kann gesagt werden, dass man lieber ein Stück eleganter als alle anderen angezogen sein darf.

Zur Sicherung der Krawatte am Hemd kann auch eine Krawattennadel benutzt werden.

Das Binden der Krawatte

Das Binden selbst ist ein großes Thema. Deswegen bekommt es eine eigene Seite. Wichtig zu wissen: Die Spitze der fertigen Krawatte erreicht die Gürtelschnalle und beim Einsatz von Hosenträgern die Mitte des Bundes. Alles andere erweckt einen befremdlichen Eindruck.

Wo gibt es gute Krawatten zu kaufen?

Worauf beim Kauf zu achten ist

Vor dem Kauf sollte natürlich schon eruiert werden, welche Krawatte benötigt wird. Untenstehende Punkte sollten Beachtung finden. Um ein besseres Ergbnis nach dem Kauf zu erzielen, sollte das verwendete Sakko und / oder Hemd gleich mitgenommen werden um die Farbtöne miteinander abzustimmen.

Beim Kauf einer Krawatte ist auf vier Punkte zu achten.

• Farbe: Es gibt Krawatten in fast allen Farben. Für den Business-Bereich sind natürlich gediegene Farben von Vorteil (dunkle Farbtöne). Hierbei sollte darauf Bedacht gelegt werden, dass eine einfarbige Krawatte doch mit einer dezenten Textur im Stoff gewält wird, da es das Bild auflockert. Im Casual Bereich sind natürlich verschiedene Farben jeglicher Intensität zu finden.

• Stoff: Es gibt verschiedene Materialien für Krawatten: Seide, Leinen, Viskose, Wolle, Baumwolle, Polyester, Mikrofaser, o.ä. Neben diesen gibt es natürlich auch noch Mischgewebe. Der Preisunterschied ist auf jeden Fall vorhanden. Doch beim Binden und der Farbton zeigen den Unterschied. Hier lohnt es sich, tiefer in die Tasche zu greifen. Je schwerer und je dichter der Seidenstoff ist, umso hochwertiger ist er. Seide ist das Maß aller Dinge bei den Krawatten. Sie haben einen einzigartigen Glanz, allerdings brauchen sie auch etwas mehr Pflege. Dafür passen sie am besten zu förmlichen Anlässen. In der Freizeit greift Mann am besten zu Baumwolle oder Leinen, welche einen leichteren Look aufweisen.

• Muster: Die Musterarten der Krawatten sind unüberschaubar. Allerdings sind starke Kontraste der Krawatte empfehlenswert, wenn sie in der Freizeit getragen werden. Die Muster sind natürlich der Mode unterworfen, lassen sich aber grob unterscheiden.
  • Gestreiftes Muster: Gehören mit den zu häufigsten verwendeten Mustern. Sie zeigen sich durch stärkere und schwächere Querstreifen im Stoff und können alle möglichen Farben kombinieren. Ein paar Krawatten dieser Art ergeben ein hübsches Bild, die Garderobe bereits ohne große Mittel kräftig voran zu bringen.
  • Figuren: Dies können sein Punkte, florale Muster jeglicher Art, Logos o.ä.. Gibt es mehr Raum zwischen den einzelnen Muster wirkt es förmlicher. Jegliche Drucke greller Natur, Cartoons oder Sportembleme auf der Krawatte sind dem informellen Bereich vorbehalten und die Verwendung für eine Hochzeit, Begräbnis oder dergleichen sollte vermieden werden.
  • Paisley Muster: Das Paisley Muster ist auf der Förmlichkeitsskala in der Mitte anzusiedeln und lockert allgemein das Gesamtbild auf. Die ein oder andere Krawatte dieses Musters schadet mitnichten.
  • Karomuster: Stellen im Gegensatz zu anderen Mustern eine Art dar, welche weniger oft zu finden sind. Sie sind auf der förmlichen Seite der Skala zu verorten.
  • Gehäkelte Krawatten: Sind meist monochrom und haben eine raue Oberfläche. In der heutigen Zeit sind sie sehr selten zu finden und eher der Gruppe der Menschen zuzuorrdnen, welche durch ihr Auftreten ein Statement setzen wollen.

• Form: Die Form der Krawatte ist ebenso in gewisser Weise der Mode unterworfen. Zum Glück lässt sich auch hier allgemein sagen, dass in breite (acht und mehr Zentimeter) und schmale (sieben und weniger Zentimeter) Krawatten unterschieden werden kann. Die breiteren Modelle sind früher stärker in Mode gewesen, heute wird zunehmend auf das schlankere Modell zurück gegriffen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass breite Modelle den stärkeren Männern und schmalere Modelle den schlankeren Männern mehr schmeicheln. Hierbei ist schlicht auf die Proportionen Rücksicht zu nehmen. Weiters ist auch eine sehr schlanke Krawatte (vier Zentimeter und weniger) aufgekommen. Diese ist im casual Bereich zu tragen.

Grundsätzlich kann auch vereinfacht gesagt werden, dass Optik und Haptik berücksichtigt werden sollten, möchte man sich eine Krawatte anschaffen. Auf jeden Fall ist es hilfreich, das gute Stück davor einmal Probe zu binden. Es gibt Krawatten in gewissen Stärken, welche maßgeblich den Knoten am Ende beeinflussen. Ist die Krawatte mit einem stärkeren Futter versehen, wird das Binden von größeren Knoten schwieriger. Ein einfach Trick ist es, die Krawatte am schlanken Ende zu nehmen und hängen zu lassen. Fällt sie gerade hinunter ist sie gut zugeschnitten. Verdreht sie sich etwas, ist dies nicht der Fall. Die Krawatte sollte aus drei Stücken geschnitten sein. Diese Modelle passen sich dem Kragen besser an, als zweiteilige. Zuletzt kann man die Krawatte versuchen in die Länge zu ziehen. Gibt sie hierbei nach und dehnt sich, ist sie für das Binden nicht geeignet.

ein schneller Einstieg

• Variante 1: drei einfarbige Stücke

Hier kann zum Beispiel ein weißes Hemd mit einem blauen Sakko und einer burgunderroten Krawatte gewählt werden. Das wirkt elegant und schlicht. Andererseits ist ein Sakko und eine Krawatte der gleichen Farbfamilie zu wählen, sollte ein farbiges Hemd benutzt werden (=> blaues Hemd, blaues Sakko + blaue Krawatte). Diese Kombination ist sehr leicht umsetzbar und ist immer gut anwendbar. Dies trifft vor allem für das gesamte Outfit im Kontext der Frage zu, ob man Ton in Ton oder Kontrast wählen möchte.

• Variante 2: zwei einfarbige und ein gemustertes Stück

Ein Klassiker der immer gern gesehen ist. Beispielsweise kann hier die gemusterte Krawatte die Farbe des Hemdes oder Sakkos haben. Schwieriger ist es, ist das Hemd oder der Anzug gemustert. Leichter ist es, eine farblich passende Krawatte zu finden.

Weitere Beispiele:

• dunkler Anzug, helles Hemd + dunkle Krawatte in leuchtender Farbe
• mitteldunkler Anzug, helles Hemd + dunkle Krawatte
• heller Anzug, mitteldunkles Hemd + dunkle Krawatte

• Für die klassischen Anzüge im Büro (schwarz, blau und grau) sind folgende Farben die beste Kombination: dunkelblau, dunkelgrau, burgunder und schwarz.

Aufbewahrung und Pflege der Krawatte

Aufbewahrung

Mittlerweile gibt es verschiedene Systeme und Kleiderschrankeinsätze um das gute Stück effektiv und knitterarm zu lagern. Die Krawatte kann entweder locker gerollt oder hängend gelagert werden. Oft wird von einer Auszeit für den Stoff gesprochen, ähnlich den Schuhen. So kann sich der Stoff glätten und aushängen. Für die Reise kann die Krawatte auch einmal gefaltet werden, sofern darauf keine weiteren schweren Gegenstände Platz finden. Falten am breiten Ende sollten unbedingt vermieden werden, da sie sonst zu sehen wären.

Pflege

Gilt es, die Krawatte zu bügeln, weil doch Falten zu sehen sind, sollte ein Baumwolltuch dazwischen gelegt werden um den Stoff zu schonen und die entsprechende Hitzeeinstellung am Bügeleisen dem Material angepasst werden. Ist nun doch ein Fleck auf die Krawatte gekommen, ist es wichtig, diese in eine professionelle Reinigung zu bringen. Leider kommt es aber auch häufig vor, dass, aufgrund der besonderen Machart der Krawatte, diese nicht mehr gereinigt werden kann. Dann bleibt nur noch der Griff zur neuen Krawatte über.

Literatur

Yvonne Josten, Knigge: Krawatten, Fliegen und Schals perfekt binden, o.J..

Antonio Centeno, Dress like a man, 2013.

Paul Giles, The gentleman's guide to cool, 2015.

Michael Adam, Krawatten & Fliegen gekonnt binden, o.J..

Ingrid Loschek, Reclams Mode und Kostümlexikon, 2005.